Den Südwesten der USA mit dem Wohnmobil erkunden
Eine Reise ins Land der Cowboys und Indianer, dazu die glitzernde Metropole Las Vegas und die fantastischen Landschaften der Nationalparks
Reisebericht von Alfred Rohrmoser
Unsere Reise startete mit einem Direktflug von München nach Las Vegas, der Stadt die heute auch gerne als „Entertainment Capitol of the World“ genannt wird. Hier wird mitten in der Wüste dem Besucher die Welt im Zeitraffertempo zu Füßen gelegt. So finden sich Fantasiebauten wie die ägyptische Pyramide, Eiffelturm und Straßenzüge von New York bis ins Detail nachgebaut vor. Nach 2 Nächten in Las Vegas machten wir uns auf dem Weg um mit dem Wohnmobil den Südwesten der USA zu erkunden. Dazu hatten wir uns für ein Fahrzeug von Cruise America aus dem FTI Katalog „Nordamerika“ entschieden. In Richtung Bryce Canyon machten wir Halt bei Rockville, wo wir die Ghost Town „Grafton“ besichtigten. Heute kann man noch mehrere Gebäude und den alten Friedhof besichtigen und so den Wilden Westen hautnah spüren. Doch was wäre eine Tour durch den Südwesten der USA ohne Besuch im Bryce Canyon? Die bizarren und farblich vielseitigen Felsnadeln sind zweifelsohne weltbekannt. Während einer mehrstündigen Wanderung fühlten wir uns in eine fremde Welt versetzt. Nicht weniger beeindruckend war der „Arches National Park“, dessen bogenförmige Felsformationen das Ergebnis von Naturgewalten, nämlich Wasser, Eis und der darauf folgenden Erosionen sind. Mehr als 100 Jahre hat es gedauert, bis sich die Bogen ausformten, eines Tages werden sie aber auch wieder verschwinden, denn die Kräfte der Natur hören nicht auf, ständig auf diese natürlichen Kunstwerke einzuwirken. Nächstes Highlight für uns war die Fahrt am Million Dollar Highway von Ouray bis nach Durango.
Lange vor den Weißen entdeckten die Indianer die Gegend um Ouray. Die Tabeguache-Ute-Indianer lebten in den Sommermonaten in diesem unberührten Tal, jagten des reichlich vorhandene Wild und nutzten die heißen Quellen. Sie verehrten dieses Tal als heiligen Ort. Später ließen sich auch weiße Siedler hier nieder. Es gelang dem Ute-Häuptling Chief Ouray, ein friedliches Zusammenleben zwischen ihnen und seinem Volk zu erreichen.
Als im Jahre 1875 in den umliegenden Bergen zahlreiche Gold- und Silbervorkommen entdeckt wurden, entstand eine Goldgräberstadt, die nach diesem großen Häuptling benannt wurde. Anders als in anderen Goldgräberstädten kamen die Besucher jedoch bald auch wegen der Schönheit und Majestät der umliegenden Berge, wegen der sprühenden Wasserfälle, des angenehmen Klimas und der natürlichen heißen Quellen. Auf der Weiterfahrt konnten wir alte Minen und verlassene Wild West Dörfer sehen und so wurde die Fahrt mit dem Wohnmobil auf einer der legendärsten Goldgräberrouten in den USA für uns zu einer Zeitreise. In den kommenden Tagen erwarteten uns zahlreiche weitere Highlights wie der „Mesa Verda Nationalpark“ und der „Antelope Canyon“. Letzterer ist vor allem bei Fotografen beliebt. weil sich hier durch die Erosion des roten Sandsteins, der Teil der Moenkopi-Formation ist, außergewöhnliche Formen gebildet haben. Hauptsächlich in den Sommermonaten ergeben sich durch die von oben hereinscheinende Sonne die sogenannten Beams, die vor allem um die Mittagszeit oft für fantastische Farb- und Lichtspiele sorgen. Langsam aber sicher näherte sich nach einem Stopp beim Grand Canyon wieder unser Ausgangspunkt Las Vegas.
Unser Tipp: Eine Wohnmobilreise ist die perfekte Möglichkeit, um in den USA unterwegs zu sein, so hat man Küche und Bett gleich immer mit dabei und kann so dort Halt machen, wo es einem gerade passt. Zudem ist mit Lagerfeuerromantik am Abend dafür gesorgt, dass das richtige Wild West Feeling aufkommt.