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London – im Wandel der Zeit

Eine Reise nach London ist immer auch eine Reise in die Geschichte und Gegenwart

Ein Reisebericht von Alfred Rohrmoser

 

London erlebt seit Jahren steigende Tourismuszahlen, der Brexit hat die Nachfrage gleich vervielfacht. Der Grund ist einfach erklärt, das knappe Brexit-Votum führte zu einer deutlichen Abwertung des Britischen Pfunds, und so machen Reisende aus den Euro-Ländern derzeit besonders günstig Urlaub im Vereinigten Königreich.

Wir machten uns zusammen mit Freunden auf den Weg, um die größte und aufregendste Stadt Westeuropas zu erkunden. Unser Städtetrip begann mit British Airways, und zwar mit einem Direktflug von Salzburg nach London Gatewick. Nach dem Transfer zum Hotel ging´s gleich dran die Stadt zu erkunden. Schon bei der Fahrt in die Innenstadt fiel auf, dass sich London zur wahren Weltmetropole verändert hat.

Als ich vor rund 10 Jahren in London war – war noch das „30 St Mary Axe“ – auch als „The Gherkin“ (die Gewürzgurke) bekannt ein Hingucker der Stadt. Doch in den letzten Jahren gab es einen wahren Bauboom bei den Hochhäusern, und man hat den Eindruck, im Finanzbezirk entsteht das europäische New York.  Ein besonderes Beispiel ist das gläserne Hochhaus an der Fenchurch Street, das wegen seiner Form auch gerne „Walkie Talkie“ genannt wird. Ein weiterer Wolkenkratzer der ins Auge fällt ist „The Shard“. Die „Scherbe“ ist mit 310 Metern das höchste Gebäude in der EU, und wirkt mit der seltsamen Spitze so, als sei es noch nicht fertiggebaut. Eröffnet wurde das Gebäude am 1.Februar 2013, in welchem sich Restaurants, Geschäfte, Büros, ein 5* Hotel und eine Aussichtsplattform befindet. Eines zeigen diese und weitere neue Hochhäuser in London – die Stadt ist im Wandel der Zeit. Denn dominierten lange Zeit Big Ben und St.Paul´s Cathedral das Stadtbild an der Themse, werden diese nun zunehmend in den Schatten gestellt, und London eifert den asiatischen und amerikanischen Metropolen nach. Eine Umfrage beim Architektenverein NLA in London ergab, das in London 236 neue Gebäude über 20 Stockwerke geplant sind oder sich bereits im Bau befinden.

Nun so verwundert es nicht, dass auch wir am Nachmittag damit beschäftigt waren, um die neuen Hochhäuser aus nächster Nähe zu sehen. So ging´s über die Tower Bridge zum „The Shard“ und dann der Themse entlang in Richtung Shakespeare´s Globe. Auf dem Weg dorthin kamen wir bei der „Golden Hinde II“ vorbei, einem Nachbau des Flaggschiffs von Francis Drake, welcher als erster Engländer 1577 die Welt umsegelte. Die „Golden Hinde“ war eine vergleichsweise schlank gebaute Galeone mit einem niedrigen Achterdeck und einem noch niedrigeren Vorderdeck. Hier hat man das Gefühl, einige Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück zu reisen – und das Mitten in London. Wenige Schritte weiter setzt man seine Zeitreise fort, und zwar bei einem der ältesten Pubs von London, dem „Anchor Bankside“. Schon vor über 800 Jahren soll hier Bier ausgeschenkt worden sein. Langsam brach die Dämmerung herein und wir mussten noch vom Ufer aus das Lichtermeer der Stadt genießen, bevor es zurück ins Hotel ging. Am nächsten Tag stand eine „Hop-on Hop-off – Tour“ auf dem Programm, um die große Innenstadt zu erkunden. Eines unserer ersten Ziele war natürlich „Madame Tussauds“ – ein Pflichtprogramm in London.

Die Zeit verging wie im Flug, und so machten wir uns im Anschluss auf dem Weg, um „Camden Market“ zu besuchen. Camden Town ist „trendy“ – will heißen das neben den Londonern auch immer mehr Urlauber in diesen Stadtteil kommen. Höhepunkt ist mit Sicherheit der beste Street Food Markt von London. Es gibt rund 40 verschiedene Stände aus aller Welt, welche authentische Gerichte frisch zubereiten. Gut gestärkt ging´s zurück ins Herz der Stadt.

Langsam näherte sich der Abend und wir beendeten den ereignisreichen Tag im Pub bei frisch gezapften Pale Ale und dazu typische Pubgerichte, wie Fish & Chips und hausgemachten Burger. Generell hat sich auch die Küche in den letzten Jahren stark gebessert, und die Pubs servieren frisch und liebevoll zubereite Klassiker als auch neue Kreationen. Natürlich gilt das Pub auch heute noch als das „verlängerte Wohnzimmer“ der Einheimischen und man kommt schnell ins Gespräch, vermutlich auch über den Brexit.