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Kanalinseln – Geheimtipp Europas im Ärmelkanal zwischen Frankreich und England

Im Herbst organisierten wir von flugfieber.com-Reisen zusammen mit der Gruppenabteilung unserer Reisebüro-Kooperation „Schmetterling“ eine Sonderreise, um die Kanalinseln Jersey, Guernsey, Herm und Sark zu erkunden, welche auch gerne als die landschaftlichen Kronjuwelen der Queen bezeichnet werden.

Unsere Tour startete am Flughafen Salzburg und nach einem Umsteigeflug in London Gatewick erreichten wir Jersey, die Größte der Kanalinseln. Während der nächsten 9 Tage erwartete uns ein wahrer Insel-Mix sowohl in landschaftlicher als auch kulinarischer Hinsicht.  In den ersten Tagen stand Jersey auf dem Programm, eine Insel die mit einer dramatischen Klippenszenerie, urbanen „Citylife“ und Piratenbuchten begeisterte. So machten wir uns am zweiten Reisetag auf den Weg um „Mont Orgueil Castle“ zu erkunden, die Burg aus dem 13.Jh. zeigt sich auch heute noch wahrhaft majestätisch, und sollte vor 800 Jahren die Franzosen abschrecken. Auf dem Weg nach oben passierten wir den Harliston Tower (von 1470), dessen Mauer das englische Königswappen mit Löwe und Einhorn tragen. Durch das zweite Tor gelangten wir schließlich vom äußeren Burgring in den Lower Ward, in dem die Bewohner des Ortes bei Angriffen Schutz fanden. Durch das Queen Elizabeth Gate aus dem Jahre 1593 ging es in den Middle Ward, von dem aus ein weiteres Tor zum Keep, dem inneren Zentrum der Burg, mit dem Rittersaal (Great Hall) und der St Mary’s Crypt führte. Nach einem Mittagsessen mit Fish & Chips machten wir uns auf den Weg nach „La Hougue Bie“ – einem ausgegrabenen Dolmen welcher zwischen 3.100 – 2.600 v. Chr. entstand. Durch einen 11 Meter langen Gang gelangten wir in das Innere der Steinkammern – die ein gutes Zeugnis einer langen Geschichte der menschlichen Besiedelung auf Jersey sind.

Am nächsten Tag stand für unsere Gruppe eine ausführliche Klippenwanderung an der Nordküste auf der Insel am Programm, hier entdeckten wir Piratenbuchten und Piratenverstecke – war die Insel doch ein beliebtes Versteck für die Schiffsbeute von so manchen Seewolf. Nach unseren Erkundungen auf Jersey fuhren wir mit der Fähre nach Guernsey, wo wir die nächsten Tage im Hotel „Duke of Normadie“ verbrachten. Das familiär geführte Hotel mit angeschlossen Pub war ideal gelegen um die Hauptstadt der Insel nämlich St. Peter Port zu erkunden. Entlang der kleinen Hauptstraßen und Fußgängerzonen reihen sich Granithäuser aus viktorianischer Zeit und begeistern mit kleinen Geschäften, Cafe´s und Restaurants. St.Peter Port mauserte sich als strategisch günstiger Hafen um 1800 zur Kapitale reicher Kaufleute, deren Vermögen oft durch die von der britischen Krone legalisierte Piraterie angehäuft war. Heute leben 16.500 Menschen hier, und die Stadtbewohner gelten als äußerst gastfreundlich und lebensfroh. Von Guernsey aus machten wir zwei Tagesausflüge auf die kleinen Nachbarinseln Herm und Sark, welche so klein sind, das man beide Inseln locker zu Fuß erkunden kann und muß, da es auf diesen beiden Inseln keine Autos gibt.

Sark ist gerademal 5,5 Quadratkilometer groß und wird seit dem 16.Jh. in Erbfolge von einem Seigneur regiert. Die Insel erreicht man nach 50 Minuten Fährüberfahrt von Guernsey und ist noch heute eine ideale Möglichkeit um ein paar Tage dem Alltag zu entfliehen. Denn statt Autoverkehr gibt es nur Traktor, Kutsche und Fahrräder – und auch ansonsten laufen die Uhren hier noch langsamer als sonst wo in Europa. Man ist schon Stolz noch einen Inseldoktor zu haben, im kleinen Ort mit paar Shops und Restaurants bekommt man dennoch alles Notwendige um sich verpflegen zu können. Nicht versäumen darf man hier eine Wanderung zum La Coupeè – hier fallen die Klippen steil ins Meer ab und nur ein schmaler Naturdamm verbindet Little Sark von der Hauptinsel.

Herm – ist die kleinste Kanalinsel mit 2 Quadratkilometern und wird von nur 60 Menschen bewohnt (im Sommer während der Hauptsaison können es auch Mal 90 Menschen sein). Es gibt hier ein Hotel und ein Pub, für das leibliche Wohl ist also gesorgt. Übrigens, Herm und die weiteren Kanalinseln sind weder Teil des Vereinigten Königreichs noch Kronkolonien, sondern Besitz der britischen Krone – und die Bewohner sind durchaus Stolz darauf. Herm wird heutzutage von einer Stiftung verwaltet und die jeweiligen Pächter sind verpflichtet die Insel für alle Besucher offen zu halten. Derzeit ist John Singer die Pächter der Insel, während meines Besuchs traf ich Craig Senior – welcher von den Inselbewohnern auch „Chef of the Island“ genannt wird, und als „Director of Hospitality“ sich um alle Belange des Alltags kümmert. Er erzählte mir das er ein großer Österreichfan ist, und seinen Urlaub schon oft hier verbracht hat. „Wiener Schnitzel“ und „Apfelstrudel“ wenn wunderts, waren hier seine Lieblingsspeisen.

Und wenn wir zum Schluß schon beim Essen sind, nicht vergessen die Kanalinseln sind auch ein Streifzug durch Europas Küchen, denn hier vereint sich französische Küche mit dem nötigen hippen Touch aus England – daraus entstand eine sehr schmackhafte und vielfältige Kreation – die Zutaten dazu liefert wie könnte es anders sein zu großen Teil das Meer – fangfrisch auf den Teller.

Reisereportage von Alfred Rohrmoser