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IDAHO – AUF IN DEN NORDWESTEN DER USA

Reisebericht von Alfred Rohrmoser

Mit den meisten zusammenhängenden Wildnis-Arealen in den unteren US-Staaten, erlebt man in Idaho noch den Pioniergeist vergangener Tage!

Unsere Reise startete mit einem Flug nach Idaho Falls und Weiterfahrt nach „Rigby“, wo wir zunächst Verwandte & Freunde besuchten. Rigby ist noch eine typisch amerikanische Kleinstadt mit historischer Main Street, welche an Szenen eines Roadmovies erinnert. Mit rund 5.000 Einwohnern bietet der Ort eine ausgezeichnete Infrastruktur und ist perfekter Ausgangspunkt für die bekannten Nationalparks „Yellowstone“ und „Grand Teton“ in Wyoming.

Wir besuchten die großartigen Naturschutzgebiete im „Land of Yankee Fork State Park“, hier wurde uns bewusst, weshalb Idaho den Spitznamen „Gem State“ trägt. Damit nimmt man nicht nur Bezug auf die vielen Minen und deren Edelsteine, sondern es bringt zum Ausdruck, dass sich hier großartige „Naturjuwelen“ befinden.

Einen guten Eindruck davon bekamen wir auf dem State Highway 75 zwischen den Orten Challis und Sunbeam mit fantastischen Wandergebieten und zahlreichen Ghost Towns. So besuchten wir die Geisterstädte Bayshore, Bonanza und Custer. Schürfer entdeckten 1864 in der Nähe von „Bayshore“ die ersten Mineralvorkommen, zu dieser Zeit war Zentral-Idaho noch sehr abgelegen. Im Jahr 1877 wurde in der Ramshorne-Mine eine bedeutende Blei-Silber-Ader entdeckt, dies war der Beginn der Ortschaft „Bayshore“ – zahlreiche Häuser, mehrere Saloons & Geschäfte wurden gebaut – eine „Wild West Town“ inmitten der Berge war geboren. Doch mit der Zeit versiegten die Vorkommen der Minen und „Bayshore“ wurde zur Geisterstadt.

Auf unserer Weiterfahrt nach Custer machten wir Halt bei der „Yankee Fork Gold Dredge“, welche eine der besten erhaltenen „Dredgen“ in den US Staaten ist. Unglaubliche 988 Tonnen schwer, wurde dieser Schwimmbagger mit 2 Dieselmotoren angetrieben und läutete eine neue Epoche des Goldschürfens ein.

Nach der Besichtigung gings weiter zur nächsten Ghost Town „Custer“, hier lebten 1886 rund 600 Menschen. Auch hier entstand mitten in der Wildnis eine beachtliche Goldgräber-Stadt samt Postamt, Hotels, Saloons, Schule und sogar einer Chinatown. 1911 wurden die letzten Minen geschlossen, damit war das Ende des Ortes besiegelt, heute findet man als Besucher eine interessante Ghost Town mit restaurierten Gebäuden vor.

Nach so viel „Wild West“ – Abenteuer hieß es zurück in die Zivilisation, wir machten uns auf den Weg nach Ketchum & Sun Valley mit seinen österreichischen Wurzeln. Denn Mitte der 1930er-Jahre wurde der Skiort vom Österreicher Graf Felix Schaffgotsch für den Eisenbahnmagnaten Averell Harriman ganz nach österreichischem Vorbild gegründet. Damit kamen zahlreiche Skilehrer und Fachkräfte aus der Alpenrepublik hierher, um ein Skigebiet mitten in den amerikanischen Rockies zu etablieren. Tirol und Salzburg ist allgegenwärtig, mitten in Sun Valley ist den Skilehrern „Sigi“ und „Sepp“ eine Statue gewidmet, gleich nebenan befindet sich das Kaffeehaus „The Konditorei“ und wir wohnten für eine Nacht in der „B.W. Tyrolean Lodge“.

IDAHO fasziniert mit unglaublichen Landschaften und zahlreichen Zeitzeugen aus der Siedlerzeit, hier findet man noch den wahren „Wilden Westen“ Amerikas vor.