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ARKTIS-Expedition in die Nordpolregion & Spitzbergen

Reisebericht von Alfred Rohrmoser

Arktisreisen sind Expeditionen in Regionen, die noch wenig erforscht sind und so wird man zum Entdecker!

 

Unsere Arktis-Expedition war ein unvergleichliches Abenteuer, während wir Spitzbergen umrundeten und dabei nördlich des 80.Breitengrades bis an 990 km an den Nordpol herankamen. An der Eiskante des Nordpolarmeeres trafen wir auf Walrösser und Eisbären – und erlebten alle Facetten der Arktis. So weit im Norden gibt es nur ein Fortbewegungsmittel, und zwar das Schiff, darum waren wir mit der MS Spitzbergen von Hurtigruten unterwegs. Da dieses Schiff mit der Eisklasse 1C ein Expeditionsschiff ist, war für die notwendige Sicherheit im arktischen Meer zwischen Eisbergen und Treibeis gesorgt.

Die Reise begann nach einem Flug von München über Oslo nach Longyearbyen – hier befindet sich der nördlichste Verkehrsflughafen der Welt. Nach einer kurzen Nacht besichtigten wir die zugleich nördlichste Stadt der Welt, bevor es dann auf die „MS Spitsbergen“ ging – wo wir die Zivilisation und somit auch jede Kommunikationsmöglichkeit hinter uns ließen. Am 3.Tag erreichten wir schließlich die nördlichste Siedlung der Welt – nämlich „Ny Alesund“, hier befinden sich die Forschungsstationen mehrerer Nationen für die Arktis und auch ein kleines Postamt – und wie könnte es anders sein, ist es auch das nördlichste gelegene Postamt der Welt. Der letzte Kontakt mit anderen Menschen war hier also ein letztes Mal möglich, bevor es hieß Leinen los und dem Abenteuer auf der Spur. Am 17.Juni erreichten wir im nördlichen Teil von Spitzbergen die traumhaften Fjorde Liefdefjorden, Woodfjord und Bockfjord. Höhepunkt war in diesem Gebiet der Monacogletscher, welcher nach Prinz Albert von Monaco benannt wurde, welcher 1899 hierher gelangte. Ganz in der Nähe befindet sich noch heute eine alte Jagdhütte die auch als Notunterkunft fungiert und als „Texas Bar“ bezeichnet wird, wohl in der Hoffnung das in der Not ein Whiskey vorzufinden ist.

Am Abend überquerten wir schließlich den 80° Breitengrad und waren damit bereits in die Nordpolregion gelangt. Soweit oben im Norden sind die Farben besonders intensiv, denn die „Mitternachtssonne“ geht zu dieser Jahreszeit nie mehr unter und ein Farbenspiel aus tiefblauem Himmel, kristallklaren Wasser und Gletscher- und Meereis sorgt für unzählige Fotomotive. Unsere Expedition setzen wir in den kommenden Tagen im Osten von Svalbard fort, hier herrschen die Strömungen der Arktis vor, und so gelangten wir immer wieder ans Packeis und somit auch in das bevorzugte Gebiet von Eisbären. So verwunderte es auch nicht, dass wir um Sonnenwende nicht nur tolle Lichtverhältnisse hatten sondern gleich mehrere Eisbären sahen. Diese waren dann auch gleich der Grund das wir mehrere Anlande-Versuche unternehmen mussten, bis wir ans Land gehen konnten. Grund waren die Eisbären, da wir natürlich nicht dort an Land gehen konnten, wo uns ein Eisbär über den Weg gelaufen wäre, bzw. wir nicht unbedingt auf seiner Speisekarte landen wollten. Den „König der Arktis“ sieht man sich dann doch lieber aus sicherer Entfernung vom Schiff aus an. Nach einigen weiteren Tagen mit Wanderungen und Tierbeobachtungen kamen wir zurück in den Isfjord und an dessen Ende besuchten wir „Pyramiden“ – wo Russland für einige Jahre Kohle unter arktischen Bedingungen abbaute, und eine Siedlung anlegte, um auch hier präsent zu sein. Doch letztlich war es ein teures Unterfangen, denn die Eisverhältnisse sorgten dafür das viele Monate im Jahr ein Ausschiffen der Kohle nicht möglich war, und so ist heute „Pyramiden“ eine Ghosttown. Am nächsten Morgen erreichten wir wieder Longyearbyen mit vielen Eindrücken von unserer Arktisreise im Gepäck – um dieses Wissen auch weiterzuvermitteln.